40 Jahre TSC Greven - 3 Turnierpaare und ihre Meinung zur Situation durch Corona

Mehr als 50 Tanzpaare aller Alters- und Leistungsklassen trainieren regelmäßig als Mitglieder im Tanzsporttraining des TSC Ems-Casino Blau-Gold Greven.
Das Training erfolgt sowohl im Latein- als auch im Standardbereich mehrere Stunden pro Woche, zusätzlich haben unsere Mitglieder die Möglichkeit die Säle des TSC Greven für freies Training und Einzelstunden bei unseren Vereinstrainern zu nutzen, was sie in der Regel auch mehrfach die Woche nutzen.

In der Regel...seit Dezember 2020 sind alle Sporthallen geschlossen und auch die Paare des TSC Greven haben keine Möglichkeit mehr ihren Leistungssport zu trainieren.
Es ist nicht einfach, Paaren, die zu 99% in häuslicher Gemeinschaft leben, zu erklären, dass sie nicht einmal als Paar alleine im Saal trainieren dürfen.
Wie alle Vereine, hatte auch der TSC Greven keine Wahl und hat sein Training eingestellt.
Fast 14 tägig hoffen Trainer und Mitglieder auf eine Öffnung. Bislang vergebens.

Der Verein möchte die trainings- und turnierlose Zeit nutzen, um seine Turnierpaare vorzustellen.


   Frank Tackenberg und Eirini Empen


Seit Januar 2020 starten Frank Tackenberg und Eirini Empen für den TSC Greven.
Ihr erstes Turnier tanzten sie am 29. April 2017 in der Senioren II D Standard.
Eirini Empen hatte in früheren Jahren bereits erfolgreich Latein getanzt und seit ihrem ersten gemeinsamen Start ist sie bemüht, ihren Partner auch von den Lateintänzen zu überzeugen.
Doch zuerst wollten sie Erfahrung im Standardbereich sammeln.
Terminlich und familiär stark eingebunden, konnten und wollten sie keinen Turniermarathon hinlegen.
Bei fast allen Turnieren der D Klasse standen sie im Finale, 14 x auf dem Treppchen und im Juni 2018 war die C Klasse erreicht.

Seit Anfang 2019 trainieren sie beim TSC Greven sowohl im Standardbereich (sie sind im vergangenen Jahr erfolgreich in die Klasse B aufgestiegen), als auch im Lateinbereich.

Wer weiß: vielleicht wird aus den beiden ja noch ein echtes 10 Tänze Paar!

In welchem Alter habt ihr mit dem Tanzen begonnen?
Frank: „ mit 16 Jahren“
Eirini: „ mit 27 Jahren“

Seit wann tanzt ihr als Paar zusammen?
„ seit Oktober 2016“

Was sind eure tänzerischen Ziele?
„gemeinsam bis in die Sonderklasse tanzen“

Was fasziniert euch am Turniertanz?
„die Tanzatmosphäre, die Melodien, die Freude, die Spannung“

Was sind eure Wünsche für dieses Jahr?
„wir haben ein ganzes Jahr durch Corona verloren, wir wollen unser Tanzleben zurück!“

   Pascal Ewen und Martina Kock


Pascal Ewen und Martina Kock starteten 2017 in ihre gemeinsame Tanzkarriere auf Turnieren in der Hauptguppe II B Latein .
Sie trainieren kontinuierlich und beharrlich, arbeiteten intensiv an ihren Choreographien und der Technik und wurden bereits bei der Dancecomp 2018 mit dem 5. Platz in der Hauptguppe II B belohnt.
2019 starteten sie, jetzt in der Senioren I B Latein, auf der Landesmeisterschaft NRW in Wuppertal und durften sich über den Vizemeistertitel freuen.

Ein 2. Platz auf der Dancecomp 2019 folgte und nach den Siegen beim Bonner Sommerpokal im August und beim Turnier des TSC Emsdetten Young & Old im Januar 2020 gelang ihnen mit dem erneuten Erreichen des Vizemeistertitels Ende Januar in Lippstadt, der Aufstieg in die Senioren I A Latein!

Was fasziniert euch am Turniertanz?
"Tanzen ist eine sehr diverse Sportart, die Fitness, Kreativität, Emotionalität, Disziplin und Ergeiz fordert und fördert. Vielleicht gerade deshalb ist es nicht einfach, für diesen Sport Werbung zu machen, denn von außen betrachtet soll es immer spielerisch und einfach aussehen. Wenn man sich aber in intensiver damit beschäftigt, erkennt man die Vielschichtigkeit und den eigentlichen Anspruch. Den einen mag das abschrecken, und den anderen reizt gerade das. Eines kann man auf jeden Fall sagen. Im Tanzen wird einem auf jeden Fall nicht langweilig und die nächste Herausforderung wartet mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Training. “


   Wolfgang Pridöhl und Sandra Köller

Foto: Klaus Butenschön

Ein Paar, das auch schon lange dem Tanzsport verbunden ist, sind Wolfgang Pridöhl und Sandra Köller.
Bereits 1999 starteten sie in der Hauptgruppe C Standard, nachdem sie bereits 1,5 Jahre in einer Standard Formation getanzt hatten.
Schon im November 2001 hatten sie sich in die Hauptgruppe A hinauf getanzt, legten dann aber 2005 eine Tanzpause ein, die 10 Jahre dauern sollte. Erst im Jahr 2015 fanden sie den Weg zurück, jetzt in der Senioren II A startend, und belegten auf der Landesmeisterschaft direkt den 8. Platz.
Im Jahr darauf gelang ihnen dann erneut auf der Landesmeisterschaft der Sprung auf den 4. Platz und damit war der Aufstieg in die Sonderklasse so gut wie besiegelt.

Beiden ist ein regelmäßiges Training sehr wichtig, Turniere suchen sie sehr sorgfältig aus.
2019 konnten sie zum ersten mal bei der Serie der Goldenen 55 starten, erreichten in 2 Qualifikationen mit dem 23.Platz (von 74 Paaren) und 27. Platz (von 57 Paaren) jedesmal das Viertelfinale und durften damit an der Endveranstaltung in Berlin teilnehmen, die sie mit dem 21. Platz von insgesamt 102 Paaren abschlossen.

Was sind eure tänzerischen Ziele?
"Unsere tänzerische Qualität und unsere Kondition ausbauen, um uns erfolgreich auf den Turnieren präsentieren zu können. Wir möchten vorne mittanzen, denn ein vorzeitiges Ausscheiden bereitet wenig Freude."

Was fasziniert euch am Turniertanz?
"Der „Glamour-Faktor“ und die ganz besondere Atmosphäre, die auf manchen Turnieren herrscht."

Wie sehr hindert euch die Corona Pandemie an eurem Sport?
"Seit dem Lockdown ist unser Sport faktisch nicht auszuüben, da der Zutritt zu sämtlichen Sportanlagen bekanntlich verboten ist. Insbesondere für die Standard-Tänze benötigt man jedoch viel Platz - optimalerweise eine Fläche von 12x18 m mit gutem Tanzparkett. Unser Verein bietet 1 bis 2x wöchentlich ein gemeinsames Online-Training an, doch man kann sich vorstellen, dass dies kein wirklicher Ersatz ist. Zu Hause fehlen einfach der Platz und die benötigte Bewegungsfreiheit. Wir vergleichen das immer mit „Stehsegeln“ oder „Trockenschwimmen“. Das ist schon sehr frustrierend, zumal noch kein Ende in Sicht ist."